Was ist das? "Obertonsingen"!

Gleich zu Anfang eine kleine Kostprobe von mir, aufgenommen in einem Treppenhaus. Weiter unten gibt's noch mehr....

Tja, ich war in YouTube unterwegs auf der Suche nach schöner Musik. Mal was anderes als Didgeridoo! Hab ich doch in Basel, in der Vorweihnachtszeit, eine Mongolische Truppe gehört, die ihren typischen Gesang darboten. Und in diese Richtung war ich unterwegs. Aber was ich jetzt fand, das war abgefahren!! Da sah ich Typen, kein Zweifel, die sangen lange Zeit den gleichen Ton. Die Töne daneben, wo kamen die nur her? Das kann unmöglich alles aus deren Mund entstammen! Nach einigem Suchen, war klar. Das sind Obertöne, die so wundersam klar zu hören waren. Ich war total fasziniert! Wie geht das? Kann ich das auch? Ich fing an zu üben. Immer nach dem Didgen, ein paar Minuten jammern! Es dauerte Monate, bis mal so was wie.... das könnte einer sein!

Das Singen der Obertöne und das Spiel auf dem Didge, sind ganz enge Verwandte. Während man beim Singen einen Grundton frei wählt, ist dieser beim Didge fix vorgegeben. In diesem Grundton sind all die Obertöne vorhanden, sie wollen lediglich verstärkt werden, damit sie sich aus dem Obertongemisch abheben und hörbar werden.

Ich weiß nicht mehr genau, wie viele Jahre ich schon daran übe. Einen Kurs oder Unterricht hatte ich noch nie. Aber es kann sich doch schon hören lassen. Hier hast du eine Soundprobe mit meinem Diktiergerät aufgenommen.

Hier ein paar bekannte Namen aus der Szene (wer hier nicht genannt wird, möge mir verzeihen): Miroslav Grosser, David Hykes, Chris Amrhein, Natascha Nikeprelevic und Christian Bollmann. Diese Aufzählung ist keine Bewertung, es gibt noch viele mehr. Sie alle sind es wert gehört zu werden. Lass dich inspirieren.....

 

So richtig erklärt hab ich das Ganze bis jetzt noch nicht, kann ich auch nicht! Hab einfach drauflos geprobt und mit meiner Zunge gespielt (ähmmm, im Mund). Von der Zungenwurzel bis an ihre Spitze, es kommt auf die Stellung an, und dass der Mundraum genügend Platz lässt für die Tonverstärkung. M. Grosser spricht viel vom "reinen Ton". Ständig war und bin ich auf der Suche nach ihm (nach dem Ton). Die "retroperkussive Zunge" hat mir den Durchbruch gebracht, dazu einen durch die Nase gesungenen Ton.

So, schau dich auf YouTube um, es wird Einiges erklärt. Aber deine Obertöne findest du nur durch ÜÜÜBBBEEENN.

Lass nicht locker, du schaffst das auch....

 

So, mittlerweile sind ein paar Jahre dahin geschlichen. In Sache Obertonsingen bin ich ein gutes Stück weiter gekommen. Hab mich mit verschiedenen Sänger(innen) getroffen und war beim Obertonchor des Christian Zehnder und Marcello Wick, "Partial", dabei. OK,  wirklich lange dauerte die Mitgliedschaft nicht. Genauer gesagt eine Probe lang. Sie dauerte jedoch einen kompletten Tag. Danach genoss ich noch Einzelunterricht bei Marcello, dann kam Corona und eine wichtige Erkenntnis. Selbstverständlich hatte ich zu den übrigen Chormitglieder ein gewisses Defizit. Um auf den Leistungsstand des Chors aufzuschließen würde ich ordentlich viel Zeit und Geld aufbringen müssen und beides hatte ich nicht. Die Schweizer "Tarife" ließen mein Konto rasant schrumpfen. Und Zeit hatte ich auch nicht unbegrenzt. Meine Pläne waren die Vertiefung der "Klang Momente", was wiederum Geld und Zeit in Anspruch nahm. Anfang Februar 2020 dann, als Corona so langsam in unsere Köpfe drang, erwischte mich eine superfiese Bronchitis, so heftig wie ich es noch nie erlebt hatte. Sie dauerte auch über Monate, meine Stimme war ein Totalausfall. Heute hab ich die Vermutung dass ich bereits damals das Virus in mir trug. Meine Stimme ist immer noch nicht ganz die Alte.

Ein Monochord, das eine zentrale Bedeutung in meinem Klangraum einnimmt, wird von mir mit Obertongesang begleitet. Ich möchte sagen....wir sind ein gutes Team.

 

Hast du Interesse am Obertonsingen, so melde dich. Du wirst eine komplett neue Welt der Klänge entdecken.